Rose Quartz ist neben Serenity Blue die Pantone Color of the year.
Das US-Amerikanische Farbinstitut versucht den Zeitgeist gesellschaftlicher Strömungen in Farben zu übersetzen. Die Kombinationen der beiden Farben soll unserem Verlangen nach Achtsamkeit und Wohlbefinden im stressigen, schnelllebigen 2016 Ausdruck verleihen. Die psychologische Farblehre sagt, dass Rosa beruhigend und besänftigend wirkt und gleichzeitig das Urteilsvermögen stärkt – klar, erst im Zen-Zustand lassen sich rationale Entscheidungen treffen. Wir assoziieren die Farbe mit Friede, Freude, Eierkuchen, mit Zuckerwatte, Träumen und Wolke 7. Außerdem fordert das Spiel der beiden Farben traditionelle Genderkonzepte heraus.
Natürlich gilt Rosa als „weibliche“ und Himmelblau als „männliche“ Farbe, beide sehen wir eher als „Babyfarben“, die sich den Platz in den Garderoben älterer Generationen erst erarbeiten müssen. Ich muss bei der Farbkombi sofort an die Geburtsarmbänder aus Perlen mit eingraviertem Namen denken, eine nette Tradition, mit denen wir Säuglingen aber schon erste Geschlechterklischee aufdrängen. Oft dekorieren ambitionierte Eltern die Kinderzimmer schon vor der Geburt und nach den ersten eindeutigen Ultraschallbildern mit lauter Happy-Babyshower-Geschenken in Blau oder Rosa. Interessant finde ich, dass die Farbrollenverteilung bis noch vor 100 Jahren genau umgekehrt war. Auf christlichen Marienbildnissen und Ikonographien aus dem 15. Jahrhundert trägt Maria, die Mutter Jesus, überlicherweise Ultramarinblau (eine damals sehr wertvolle Farbe, da sie aus dem kostbaren Edelstein Lapislazuli gewonnen wurde, der aus dem weit entfernten Persien nach Europa transportiert wurde). Rot stand noch Anfang des 20 Jahrhunderts für Blut und Kampf, und auch der kleine Bruder Rosa verkörperte Männlichkeit. Die Ernennung der beiden Pastelltöne zur Farbe des Jahres ist ein Plädoyer fürs Spiel mit den Farben nach individuellem Geschmack und mit Toleranz fernab aller Geschlechternormen. Nach und nach entwerfen mehr Designer Herrenmode in Rosa Quartz, und große Jungs werden motiviert, sich in der sanften Farbe zu kleiden.
(Foto credits: Jcrew Menswear via , September 2015 issue of Harper’s Bazaar)
Ich gehöre nicht zu den Frauen und Männern, denen der Farbton wirklich gut steht und greife eher zu dunkleren Altrosa- und Pinktönen. So hab ich den Trend bisher ziemlich konsequent ignoriert – bis ich die Latzhose von Asos in wunderbarem Altrosa, oder ist es doch etwa Rose Quartz?, entdeckte. So ein Jumper ist für mich das perfekte Kleidungsstück für die Übergangszeit. Wenn es draußen noch relativ warm ist so wie grade hier in Berlin, würde ich ihn kombinieren mit einem kurzen Crop-Off-Shoulder-Top (oh je so viele Anglizismen auf einmal). Das schulterfreie Oberteil lässt Haut durchblitzen und die Träger vom Jumper bilden einen schönen Kontrast.
- Jumper von Asos
- Top von H&M
- Socken von Asos
- Schuhe von even & odd
- Kreolen-Ohrring von Felicious
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